Die Geschehnisse der letzten Zeit in Lopburi sind auch in deutschen Medien immer wieder Thema.
Hier ein kleiner Pressespiegel:
Der Affentempel
Der Reiseführer verspricht ein paar hundert verspielte Affen, die sich an einer Tempelruine und den angrenzenden Straßen aufhalten. Das klingt nett.
Aber diese Information ist eindeutig nicht mehr ganz aktuell - die Situation ist mittlerweile eine völlig andere: Die Affen sind überall. Und sie scheinen sich kräftig weiter zu vermehren.
Wir machen uns als erstes auf den Weg zu dem Tempel.
Am Eingang wird uns empfohlen, unsere Wasserflaschen dort zu lassen, damit die Affen sie nicht klauen. Und wir bekommen Stöcke in die Hand gedrückt, um die Affen notfalls von uns fernhalten zu können.
Aber das mit den Stöcken funktioniert nicht so richtig: Ein Affe, den ich damit verscheuchen will, weil er mir zu nahe kommt, krallt sich kurzerhand an meinem Stock fest und lässt nicht mehr los. Aber immerhin kann ich nun mit diesem Affen am Stock die weiteren Affen vertreiben.
Wir starten unsere Tempel-Besichtigung. Manchmal muss man genauer hinschauen, um die Affen zu entdecken, weil sie farblich perfekt an die Tempelruinen angepasst sind.
Aber die schiere Masse lässt ihre Tarnung auffliegen:
Das Innere des Tempels ist durch Gitter vor den Affen geschützt.
Beim Hineingehen muss man aufpassen, dass keine Affen mit hinein kommen, und dann hat man drinnen eine affenfreie Zone.
Sozusagen ein umgedrehter Zoo: Wir sind eingesperrt, die Affen sind draußen.
Essenszeit! Alle Affen rennen zu einem nahegelegenen Schuppen.
Ob das, was sie da bekommen, wirklich artgerecht ist, kann ich nicht beurteilen, aber es scheint zu schmecken.
Manche Affen fragen sich aber dann anscheinend doch, was sie damit anfangen sollen.
Egal, einfach probieren...
Einige Affen haben sich hingegen gesündere Nahrung abgegriffen.
Wir lassen die Affen in Ruhe weiteressen und verlassen ihren Tempel.
Die Markträuber
Während wir an einem Marktstand etwas zu essen kaufen, nutzt ein Affe aus, dass die Verkäuferin durch uns abgelenkt ist, und klaut Essen direkt vom Grill.
Dahinter öffnet eine Affenmama mit Zwillingen an ihrer Brust geschickt eine Ladentür.
Hier ist jeder Laden- und Marktstand-Besitzer bewaffnet: Besen, Stöcke oder Wasserpistolen.
Die Zwillingsmama hat jedoch Glück: Sie wird zwar des Ladens verwiesen, bekommt aber trotzdem eine Kleinigkeit zu essen mit. Sie geht damit um die Ecke, um ihre Beute in Ruhe zu verspeisen.
Die Polizisten hier haben immer eine Zwille dabei, um gegen Räuber und Taschendiebe vorgehen zu können.
Denn die Affen nutzen jede Unaufmerksamkeit aus. Sie schleichen sich von hinten an. Nadines Brustbeutel, in dem sie ihr Geld verstaut hat, ist dabei ein offensichtliches Ziel.
Zum Glück sind die Diebe hier nicht mit Messern bewaffnet, wie es ihre menschlichen Kollegen waren, mit denen wir in Valparaíso konfrontiert wurden.
Ich habe zwar nur eine Wasserflasche in der Hand, aber auch diese muss ich energisch gegen Angriffe verteidigen. Mitunter springen die Affen auf meinen Rücken und krallen sich fest, um mir meine Flasche zu entreißen. Das klingt jetzt vermutlich niedlicher, als es in Wirklichkeit ist, vor allem, wenn mich gleichzeitig noch weitere angriffslustige Affen anstarren.
Und jetzt stehen wir vor der Aufgabe, unseren Einkauf, zwei Mangos und eine Tüte gegrillte Yucca-Snacks, gegen die Räuberbanden zu verteidigen.
Die Affenstadt
Mitunter scheint die Stadt wirklich von den Affen eingenommen zu sein.
Ob hier eine Fliegenklatsche in der Hand zur Verteidigung ausreicht, erscheint mir fragwürdig.
Manche Gebäude sind offenbar nur noch von Affen bewohnt.
Aber auch sonst sind die Affen wirklich überall. An einer Straßenkreuzung haben sie gerade einen Mülleimer umgeschmissen.
Und die Situation, die sich jetzt ergibt, ist zirkusreif. Wechselnd mehr oder weniger viele Affen sitzen und stehen auf der Tonne und lassen sie vor- und zurückrollen. Das geht erstaunlich lange gut, bis die Tonne irgendwann vom Bürgersteig herunter und auf die Straße rollt. Die Affen retten sich gekonnt von der Tonne und lassen sie auf der Straße zurück.
Überall stehen Besen herum, mit denen man sich notfalls gegen die Affen verteidigen kann.
In der Regel sind die Affen aber wirklich harmlos und freundlich, zumindest, wenn man nichts dabei hat, was sie klauen könnten.
Die Affen trinken aus den Wasserhähnen oder leeren gekonnt Plastikflaschen.
Der Affenbrunnen
Es gibt hier einen Brunnen mit Affenskulpturen. Vermutlich wurde dieser zu Ehren der Tempelaffen gebaut, bevor die Affenpopulation übertriebene Ausmaße angenommen hat.
Der Brunnen ist zwar nicht mehr mit Wasser gefüllt, wird aber dafür von den Affen als Aufenthaltsbereich genutzt.
Das Freibad
Über einen anderen Brunnen wurden Leitern gespannt, wodurch ein Erlebnisbad für junge Affen entstanden ist.
Die Affen toben herum, springen mit Schwung vom Baum oder von den Leitern ins Wasser, stoßen sich vom Beckenrand ab oder tauchen sich gegenseitig unter.
Ein paar Ecken weiter gibt es dann noch einen Affenspielplatz.
Das Freizeitangebot für die Affen ist wirklich beeindruckend.
Wir hingegen gehen zurück zu unserer Unterkunft. Ein Affe läuft gerade über das Dach unserer Hütte. Wir prüfen sicherheitshalber, ob wir auch wirklich nichts draußen liegen lassen haben und ob die Tür gut verschlossen ist.
Land: | Thailand |
Ort: | Lopburi |
Reisedatum: | 07.11.2022 - 09.11.2022 |
Autor: | Manuel Sterk |
Veröffentlicht: | 09.11.2022 |
Leser bisher: | 162 |
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