Ein beliebter Fehler bei Rucksackreisen: Man nimmt zu viel Gepäck mit. Da wir noch drei Monate unterwegs sein werden, wollen wir Überflüssiges nach Hause schicken. Da trifft es sich gut, dass es hier in dem kleinen Oasen-Ort San Pedro in der chilenischen Atacama-Wüste eine Poststelle gibt.
Also schnüren wir ein Paket mit allen Sachen, auf die wir die nächsten drei Monate verzichten wollen, um weniger Gewicht mit uns herumschleppen zu müssen. Und mit diesem Paket gehen wir dann zur Post.
Der Versand nach Deutschland würde über hundert Euro kosten, erfahren wir. Aber der Postmitarbeiter trickst ein bisschen und berechnet uns einen anderen Tarif, so dass es wenigstens ein klein wenig billiger wird. Dann erklärt er uns, wie wir die Formulare auszufüllen haben, damit wir um Zollzahlungen herumkommen. Sehr nett, vielen Dank.
Aber nun beginnen die Probleme: Als erstes geht dem Postmitarbeiter das Papier aus. Also muss er erstmal los in den nächsten Laden, um welches zu kaufen. Was eine Weile dauert, aber irgendwann kommt er wieder zurück.
Danach müssen die Papiere unseres Pakets mit einem Datumsstempel versehen werden. Hierzu ist es erforderlich, die richtigen Ziffern in den Stempel einzusetzen, wie bei einem Stempelspiel, das ich als Kind einmal besessen habe. Aber leider gelingt dies dem Postmitarbeiter nicht.
Nadine übernimmt diese knifflige Arbeit, und somit kann unser Paket abgestempelt werden.
Die nächste Herausforderung lauert aber schon: Der Postmitarbeiter muss unsere Adressdaten in den Computer eingeben. Das scheint sowieso schon eine Herausforderung zu sein, aber dann haben wir auch noch Umlaute verwendet, und das war keine gute Idee. Aber auch hier löst Nadine das Problem: Kurzerhand geht sie hinter den Tresen und übernimmt die Eingaben am Computer.
Und so macht sich unser Paket auf den Weg nach Stuttgart. Noch können wir nicht wissen, dass wir vor dem Paket dort ankommen werden, aber das ist eine andere Geschichte.
Land: | Chile |
Ort: | San Pedro de Atacama |
Reisedatum: | 21.03.2015 |
Autor: | Manuel Sterk |
Veröffentlicht: | 21.11.2018 |
Leser bisher: | 147 |
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